Nun mal ernsthaft, wer sein Boot im Winter bei Eisgang im Wasser lassen möchte und Angst davor hat, dass es einfriert, zerdrückt wird oder Schaden nimmt, für diejenigen haben wir mal einen Test gemacht, der auch geglückt ist.
Ein Projekt von Michael Schuschke (Babsi) und Frank Dettmering (Independence), durchgeführt im Winter 2015/2016
Ich habe mein Stahlboot (10 Meter) mit insgesamt drei Schmutzwasserpumpen versehen. Eine am Bug, eine Achtern und eine Backbord. Ich habe sie mit einem Tampen soweit eintauchen lassen, dass sie bis kurz vor dem Grund im Wasser hängen. Mein Bootsnachtbar hat ein 14 Meter Boot. Er hat eine Schmutzwasserpumpe am Bug, eine Achtern. Und auf der Steuerbordseite hat er drei Pumpen und auf der Backbordseite eine verbaut. Diese Pumpen sollen warme Wasserschichten von unten nach oben fördern. Die Steuerung wird per Zeitschaltuhr vorgenommen. Einmal pro Stunde für 5 Minuten einschalten.
Wir hatten Mitte Jannuar ca. -20 Grad Celsius bei uns im Hafen. Die Eisdicke betrug nach Messung ca. 10 cm. Um unserer Boote zog sich dabei ringsrum eine ca. 7 Meter große eisfreie Fläche. Damit war unser Konzept ein voller Erfolg.
Die Pumpen haben eine Leistung von 400 Watt. Es sollten unbedingt Schmutzwasserpumpen verwendet werden, da diese eine geringere "Verstopfungsgefahr" aufweisen. Der Stromverbrauch hält sich auch im Rahmen, weil sie nur nach Bedarf bei Frost zum Einsatz kommen, und dann nur für ein jeweils ein paar Minuten pro Stunde.
Wer im Winter mit seinem Boot im Wasser bleiben will, muss natürlich rechtzeitig sein Boot winterfest machen. Dazu gehören das Motorkühlsystem, die Wasserboiler und die Wassertanks. Wer im Winter allerdings auf seinem Boot wohnt, braucht das eigentlich nicht, solange er reichlich heizt.
Nach unserer Erkenntnis sind bereits zwei 400 Watt-Pumpen ausreichend. Sollten in Zukunft noch einige Boote mehr bei uns im Hafen überwintern, könnte ein fast eisfreier Hafen die Folge sein. Seid mutig - macht mit!